Reese, Prof. Dr. Gerhard – Vortragsexposé – Wintersemester 2020/2021

Mainzer Universitätsgespräche online
Klimawandel und Wissenschaft – Fakten, Analysen, Modelle
 
Prof. Dr. Gerhard Reese

Professor für Umweltpsychologie, Fachbereich 8: Psychologie, Universität Koblenz-Landau, Leiter des Studiengangs "Mensch und Umwelt: Psychologie, Kommunikation, Ökonomie"

Umweltbewusstsein und Umwelthandeln.
Warum das eine nicht (immer) zum anderen führt

Dienstag, 26. Januar 2021, 18:15 Uhr,
Infos zur Online-Teilnahme unter www.studgen.uni-mainz.de
 
Es ist ein faszinierendes Phänomen: In vielerlei Umfragen geben wir an, dass uns die Umwelt am Herzen liegt und dass die Klimakrise die wohl größte Herausforderung für die Menschheit darstellt. Aus diesem Umweltbewusstsein folgt jedoch nicht unmittelbar, dass wir uns umweltgerecht Verhalten. Das neue Smartphone, die Flugreise nach Südamerika und das saftige Steak sind oft zu verlockend, der Umstieg auf einen Ökostromanbieter vermeintlich zu aufwändig. Obwohl wir also wissen, dass wir uns der Umwelt und anderen Gesellschaften gegenüber wenig gerecht verhalten, ändern wir wenig an diesem Zustand. In diesem Vortrag möchte ich einen Überblick über zugrundeliegende psychologische und systemische Prozesse geben. Danach möchte ich darlegen, inwiefern die Fähigkeit des Menschen, sich in Gruppen zu organisieren und wahrzunehmen, dazu beitragen kann, eine ökologische Transformation zu begleiten. Dabei werde ich konzeptuelle und empirische Arbeit vorstellen, die den Zusammenhang zwischen sozialer Identität und Umweltverhalten beleuchtet. Ein Fokus soll dabei auf das Konzept der globalen Identität gelegt werden, da bisherige Studien darauf hindeuten, dass soziale Identifikation auf humaner Ebene eine potentielle Quelle nachhaltigen Verhaltens darstellt.
 
Prof. Dr. Gerhard Reese ist seit 2016 Professor für Umweltpsychologie an der Universität Koblenz-Landau. Dort leitet er den interdisziplinären Studiengang "Mensch und Umwelt Psychologie, Kommunikation, Ökonomie". In seiner Forschung beschäftigt er sich vor allem mit der Einstellungs-Verhaltens-Lücke im Umwelt-, Natur- und Klimaschutz und betrachtet hierbei vor allem die gruppenbasierten und systemischen Einflüsse auf Verhalten.