Veranstaltungen für Studierende unserer Bachelor- und Mastermodule

Bachelor-Modul "Interdisziplinarität"

Im Sommersemester 2023 können Sie im Bachelor-Modul "Interdisziplinarität" unter folgenden Themen und Zusammensetzungen wählen:
 

Vorlesungsreihe "Was uns antreibt: Motivation und Emotion"
Expert*innen aus verschiedenen Disziplinen, Mo, 18:15–19:45 Uhr

Warum verhalten sich Menschen so, wie sie sich verhalten? Das ist eine der zentralen Fragen, mit denen sich die Motivationsforschung beschäftigt. Motivation steht immer im Zusammenhang mit dem Setzen und Bewerten von Handlungszielen und der Frage, warum bestimmte Handlungsprozesse begonnen, fortgeführt oder beendet werden. Auch Emotionen bestimmen unsere Motivation und unser Verhalten maßgeblich mit. Empfinden Menschen in einer bestimmten Situation Angst, dann werden sie ihre Handlungen entsprechend ausrichten, um die Angst zu verringern oder auszuschalten. Das komplexe Konzept Emotion eindeutig zu definieren, ist bisher allerdings nicht überzeugend gelungen.
Mindestens drei Aspekte müssen bei emotionalen Prozessen berücksichtigt werden. Einmal erfolgt eine physiologische Reaktion (z. B. Erhöhung der Herzfrequenz, Schwitzen). Zudem wird die Reaktion von einer Verhaltenskomponente begleitet: Mimik, Gestik und Körperhaltung ändern sich. Darüber hinaus – und am schwierigsten zu untersuchen – beschreibt die Erlebniskomponente das eigentliche Gefühl, das Menschen in einer solchen Situation empfinden. Diese drei Aspekte dienen dazu, eine Person auf eine angemessene Reaktion vorzubereiten.
Es greift zu kurz, Motivation und Emotion nur auf individueller Ebene zu betrachten. Auch das nähere soziale Gefüge, etwa Familie und Freunde, und das weitere gesellschaftliche Umfeld haben Auswirkungen. Wie wir erzogen werden oder in welchem politischen System (Demokratie, Diktatur etc.) wir leben, hat unmittelbare Effekte auf Motivation und Emotion – und Auswirkungen darauf, welche Ziele wir uns setzen. Diese wählen wir dann meistens so, dass negative emotionale Zustände vermieden werden.
Dem komplexen Zusammenspiel von Motivation und Emotion wollen wir in unserer Vorlesungsreihe mit Beiträgen aus den Lebenswissenschaften (Biologie, Medizin, Neurowissenschaften und Psychologie) sowie aus sozialwissenschaftlicher Perspektive nachgehen. Mehr erfahren

+ entweder eine der beiden Begleitübungen:

Übung "Was uns antreibt I"
Dr. Thomas Vogt, Mo, 12:15–13:45 Uhr

oder

Übung "Was uns antreibt II"
Dr. Thomas Vogt, Mo, 14:15–15:45 Uhr

Die Übung begleitet die interdisziplinäre Vorlesungsreihe "Was uns antreibt: Motivation und Emotion" und diskutiert die Vorträge sowie weitere Aspekte des Themas. Mehr erfahren

 

Vorlesungsreihe "Die geheimen Archive der Päpste – und was sie über die Kirche verraten"
Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf, Di, 18:15–20:00 Uhr

Die Archive des Vatikans sind geheimnisumwittert. Nicht umsonst dienen sie immer wieder als Aufhänger für Thriller und Bestseller. Wer möchte nicht selbst einmal in den geheimen Akten graben und den Rätseln der Geschichte auf den Grund gehen?
Hubert Wolf nimmt uns mit hinein in die Archive, hinter die hohen Mauern des Vatikans. Wir können ihm bei seiner Arbeit im wahrsten Sinn des Wortes über die Schulter schauen, werden Teil einer spannenden Spurensuche, die jeden Krimi in den Schatten stellt, und erleben Glücksmomente historischer Arbeit – sei es das Entdecken eines lang gesuchten Dokuments oder eine Beweiskette, die sich durch eine Schlüsselquelle endlich schließt.
Und es gibt vieles zu entdecken in den vatikanischen Archiven: Wir finden tausende ergreifende Hilferufe jüdischer Menschen an Pius XII. während des Holocaust, oft die letzten Zeilen, die sie vor ihrer Ermordung geschrieben haben; wir machen uns auf die Suche nach dem Original der berühmten Weihnachtsansprache von 1942, dem einzigen Text, in dem der Papst jemals etwas zur Shoah gesagt hat, und finden nur einen Stellvertreter; wir sind bei jedem Konklave dabei und zählen die abgegebenen Stimmen unter Michelangelos Jüngstem Gericht mit aus; wir werden Zeugen von Inquisitionsprozessen und erfahren, warum Gutenbergs Erfindung für die Kirche so gefährlich war; wir erfahren, dass Karl May auf den „Index der verbotenen Bücher“ gesetzt werden sollte und wundern uns über den Ausgang des Verfahrens; wir lesen einen Brief, den die Gottesmutter Maria im Himmel geschrieben und darin einen Mord befohlen hat; und wir erleben hautnah mit, wie der Papst 1870 unfehlbar wurde.
Vor allem aber entdecken wir alternative Modelle zu angeblich ewigen Wahrheiten, die ein gewaltiges Potenzial für eine Reform der katholischen Kirche beinhalten: zum Beispiel ganz selbstverständlich verheiratete Priester und geweihte Frauen. Und so erweist sich die Tradition der katholischen Kirche bei näherem Hinsehen als Synonym für Vielfalt und Dynamik. Mehr erfahren

+ die Begleitübung:

Übung "Die geheimen Archive der Päpste"
Dr. Andreas Hütig, Do, 10:15–11:45 Uhr

Inquisition und Bücherverbote, Papstwahlen und Kriminalfälle hinter Klostermauern – um kirchliche Geschichte(n) ranken sich manche Geheimnisse. Gleichzeitig stellt sich die Frage, inwiefern diese Geschichte in einer zunehmend säkularen Gesellschaft wie der unseren relevant ist. In der Verflechtung der Kirchengeschichte mit politischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen zeigt sich jedoch, welche Rolle und Bedeutung die Institution hatte und aktuell hat. Auch über Fragen des Umgangs mit 'gefährlichem' Wissen, angegriffener normativer Ordnungen und allgemein des Verhältnisses von Religion und Vernunft sowie der weltweit diagnostizierten 'Rückkehr der Religionen' lässt sich anhand der genannten Phänomene nachdenken.
Die Übung begleitet die Gutenberg-Stiftungsprofessur 2023, diskutiert die Vorträge der Reihe und weitere Aspekte in interdisziplinärer Perspektive und unter Einbezug vielfältiger wissenschaftlicher, kultureller und gesellschaftlicher Aspekte. Mehr erfahren

 

Hybride Vorlesungsreihe "'The Whale Rider'. Eine Erkundung Neuseelands mit Witi Ihimaeras Roman"
Expert*innen aus verschiedenen Disziplinen, Mi, 20:00–21:00 Uhr

Wenn man von Mainz aus eine Nadel durch den Globus steckt – eine sehr lange Nadel –, dann kommt sie vor der Küste Neuseelands wieder zum Vorschein. Hier wohnen unsere Antipoden. Unsere hybride Vortragsreihe lädt alle Interessierten ein, diese entfernten Gegenden vom Hörsaal (oder sogar dem heimischen Schreibtisch) aus zu bereisen. Als Verkehrsmittel dient dabei ein Buch. Von Woche zu Woche werden wir – im Rahmen einer performativen Lesung – Passagen aus dem Roman „The Whale Rider“ von Witi Ihimaera zum Klingen bringen. Sie sind Ausgangspunkt für wissenschaftliche Erkundungen, die sich von der Evolutionsgeschichte des Wals über die Sprache und Kultur der Māori bis hin zur postkolonialen Rechtsprechung erstrecken. Dabei wollen wir auch die Frage nach der aktivierenden Kraft von Literatur stellen, die uns das Ferne nahebringt und uns angesichts von Umweltzerstörung und menschengemachtem Klimawandel zum Handeln auffordert. All das diskutieren wir in Kurzvorträgen und Gesprächsrunden sowohl mit Expert*innen aus Mainz als auch mit digital zugeschalteten Kolleg*innen der University of Otago. Das Panorama der vertretenen Disziplinen reicht dabei von den Sprach-, Medien- und Literaturwissenschaften über die Rechtswissenschaft bis hin zur Biologie. Schließlich freuen wir uns besonders, in der letzten Sitzung Witi Ihimaera persönlich vor Ort begrüßen zu dürfen. Mehr erfahren

+ das Begleitseminar:

Blockseminar "Languages and cultures of the Pacific: Polynesia and the Maori"
Dr. Svenja Völkel, Freitag, 12. Mai 2023, 9:00 – 15:00 Uhr und Freitag, 16. Juni 2023, 9:00 – 17:00 Uhr

Dieses Seminar gibt eine Einführung in die Sprachen und Kulturen des Pazifikraums mit Fokus auf Polynesien und Maori im Speziellen. In einem ersten Teil der Veranstaltung werden wir uns mit der Pazifikregion vertraut machen. Dies beinhaltet Aspekte wie Besiedlungsgeschichte, Lebensraum (geografischen und klimatischen Charakteristika sowie der Pflanzen- und Tierwelt), Gesellschaften und ihre Lebensweise sowie Sprachen und Sprachfamilien. In einem zweiten Teil werden wir uns mit den Charakteristika der polynesischen Sprachen beschäftigen und uns mit dem Maori vertraut machen. Nach Möglichkeit wird sich hier die Zusammenarbeit mit Studierenden der University of Otago in Neuseeland ergeben. Mehr erfahren

 

Vorlesung "Grundfragen der Wissenschaftsreflexion"
Prof. Dr. Cornelis Menke, Mo, 10:15–11:45 Uhr

Im Zentrum der Vorlesung stehen die klassischen und aktuellen Auseinandersetzungen um den Status der Wissenschaft und ihre Rolle in der Gesellschaft: Die Vorlesung spannt einen Bogen von den "großen" Debatten der Wissenschaftsforschung – ist die wissenschaftliche Methode rational? Existiert eine "wissenschaftliche Methode" überhaupt? Gibt es wissenschaftlichen Fortschritt? Wie ist die Aussage zu verstehen, wissenschaftliche Tatsachen seien "sozial konstruiert"? – zu aktuellen Kontroversen um die Glaubwürdigkeit und Integrität der Wissenschaft – der Klimaforschung und der Ernährungsforschung ("Zuckerverschwörung") oder der "Replikationskrise" in der Psychologie.
Die Vorlesung soll den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Grundkenntnis wichtiger Kontroversen vermitteln und sie in die Lage versetzen, gegenwärtige Diskussionen eigenständig und reflektiert zu beurteilen. Sie verfolgt dabei einen interdisziplinären Ansatz und verbindet wissenschaftsphilosophische, -historische und -soziologische Ansätze; ein Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung einzelner Fallstudien. Mehr erfahren

+ entweder das Begleitseminar:

Seminar "Paradigmen und Denkstile"
PD Dr. Ralf-Meinard Kuhlmann, Di, 16:15–17:45 Uhr

Thomas Kuhns Begriffe des Paradigmas und des Paradigmenwechsels sind heute weithin bekannt und werden in den verschiedensten Kontexten verwendet. Doch was genau ist ein Paradigma? Und wann findet wirklich ein Paradigmenwechsel statt? Grob gesagt geht es um disruptive Veränderungen in den Wissenschaften, bei denen nicht nur neue Erkenntnisse den alten hinzugefügt werden, sondern sich die Denkstile so radikal ändern, dass Vertreter verschiedener Paradigmen nicht einmal mehr dieselben Fragen haben und auch nicht dieselben Typen von Antworten akzeptieren. Wir wollen uns in der Veranstaltung zunächst Kuhns ursprüngliche Ideen anschauen, um dann verschiedene aktuelle Kandidaten für Paradigmen und Paradigmenwechsel zu untersuchen. U.a. soll es dabei um ein Beispiel aus der Ökonomik gehen. Mehr erfahren

+ oder das Begleitseminar:

Seminar "Ungleichheit und Wohlstand – Modelle und Befunde"
PD Dr. Ralf-Meinard Kuhlmann, Mo, 16:15–17:45 Uhr

Wir wollen uns in dieser Veranstaltung damit beschäftigen, wie Wohlstand und damit einhergehend in der Regel auch Ungleichheit entsteht. Die zentrale Frage dabei ist, welche Dynamiken dafür verantwortlich sind, dass selbst bei Annahme gleicher Startbedingungen enorme Unterschiede entstehen können. Hierfür wollen wir zunächst die empirischen Befunde betrachten, um uns dann genauer mit verschiedenen Modellen auseinanderzusetzen, die erklären sollen, welche Mechanismen zu großer Ungleichheit in der Wohlstandsverteilung führen. Die betrachteten Modelle haben dabei mitunter eine überraschende Herkunft, wie z.B. Wechselwirkungsmodelle aus der Physik. Am Ende wollen wir überlegen, welche Gegenmaßnahmen zielführend und praktikabel sind. Mehr erfahren


Master-Modul "Wissenschaftliche Grundlagen und Grundkompetenzen"

Im Sommersemester 2023 können Sie im Master-Modul "Wissenschaftliche Grundlagen und Grundkompetenzen" unter folgenden Themen und Zusammensetzungen wählen:
 

Vorlesungsreihe "Die geheimen Archive der Päpste – und was sie über die Kirche verraten"
Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf, Di, 18:15–20:00 Uhr

Die Archive des Vatikans sind geheimnisumwittert. Nicht umsonst dienen sie immer wieder als Aufhänger für Thriller und Bestseller. Wer möchte nicht selbst einmal in den geheimen Akten graben und den Rätseln der Geschichte auf den Grund gehen?
Hubert Wolf nimmt uns mit hinein in die Archive, hinter die hohen Mauern des Vatikans. Wir können ihm bei seiner Arbeit im wahrsten Sinn des Wortes über die Schulter schauen, werden Teil einer spannenden Spurensuche, die jeden Krimi in den Schatten stellt, und erleben Glücksmomente historischer Arbeit – sei es das Entdecken eines lang gesuchten Dokuments oder eine Beweiskette, die sich durch eine Schlüsselquelle endlich schließt.
Und es gibt vieles zu entdecken in den vatikanischen Archiven: Wir finden tausende ergreifende Hilferufe jüdischer Menschen an Pius XII. während des Holocaust, oft die letzten Zeilen, die sie vor ihrer Ermordung geschrieben haben; wir machen uns auf die Suche nach dem Original der berühmten Weihnachtsansprache von 1942, dem einzigen Text, in dem der Papst jemals etwas zur Shoah gesagt hat, und finden nur einen Stellvertreter; wir sind bei jedem Konklave dabei und zählen die abgegebenen Stimmen unter Michelangelos Jüngstem Gericht mit aus; wir werden Zeugen von Inquisitionsprozessen und erfahren, warum Gutenbergs Erfindung für die Kirche so gefährlich war; wir erfahren, dass Karl May auf den „Index der verbotenen Bücher“ gesetzt werden sollte und wundern uns über den Ausgang des Verfahrens; wir lesen einen Brief, den die Gottesmutter Maria im Himmel geschrieben und darin einen Mord befohlen hat; und wir erleben hautnah mit, wie der Papst 1870 unfehlbar wurde.
Vor allem aber entdecken wir alternative Modelle zu angeblich ewigen Wahrheiten, die ein gewaltiges Potenzial für eine Reform der katholischen Kirche beinhalten: zum Beispiel ganz selbstverständlich verheiratete Priester und geweihte Frauen. Und so erweist sich die Tradition der katholischen Kirche bei näherem Hinsehen als Synonym für Vielfalt und Dynamik. Mehr erfahren

+ die Begleitübung:

Übung "Grundfragen der Ethik"
Dr. Andreas Hütig, Mi, 14:15–15:45 Uhr

Inquisition und Bücherverbote, Papstwahlen und Kriminalfälle hinter Klostermauern – um kirchliche Geschichte(n) ranken sich manche Geheimnisse. Gleichzeitig stellt sich die Frage, inwiefern diese Geschichte in einer zunehmend säkularen Gesellschaft wie der unseren relevant ist. In der Verflechtung der Kirchengeschichte mit politischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen zeigt sich jedoch, welche Rolle und Bedeutung die Institution hatte und aktuell hat. Auch über Fragen des Umgangs mit 'gefährlichem' Wissen, angegriffener normativer Ordnungen und allgemein des Verhältnisses von Religion und Vernunft sowie der weltweit diagnostizierten 'Rückkehr der Religionen' lässt sich anhand der genannten Phänomene nachdenken.
Die Übung begleitet die Gutenberg-Stiftungsprofessur 2023, diskutiert die Vorträge der Reihe und weitere Aspekte in interdisziplinärer Perspektive und unter Einbezug vielfältiger wissenschaftlicher, kultureller und gesellschaftlicher Aspekte. Darüber hinaus werden allgemeine Fragen der Ethik und des verantwortungsvollen Umgangs mit Wissenschaft behandelt. Mehr erfahren

 

Vorlesung "Grundfragen der Wissenschaftsreflexion"
Prof. Dr. Cornelis Menke, Mo, 10:15–11:45 Uhr

Im Zentrum der Vorlesung stehen die klassischen und aktuellen Auseinandersetzungen um den Status der Wissenschaft und ihre Rolle in der Gesellschaft: Die Vorlesung spannt einen Bogen von den "großen" Debatten der Wissenschaftsforschung – ist die wissenschaftliche Methode rational? Existiert eine "wissenschaftliche Methode" überhaupt? Gibt es wissenschaftlichen Fortschritt? Wie ist die Aussage zu verstehen, wissenschaftliche Tatsachen seien "sozial konstruiert"? – zu aktuellen Kontroversen um die Glaubwürdigkeit und Integrität der Wissenschaft – der Klimaforschung und der Ernährungsforschung ("Zuckerverschwörung") oder der "Replikationskrise" in der Psychologie.
Die Vorlesung soll den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Grundkenntnis wichtiger Kontroversen vermitteln und sie in die Lage versetzen, gegenwärtige Diskussionen eigenständig und reflektiert zu beurteilen. Sie verfolgt dabei einen interdisziplinären Ansatz und verbindet wissenschaftsphilosophische, -historische und -soziologische Ansätze; ein Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung einzelner Fallstudien. Mehr erfahren

+ eine der beiden Begleitübungen:

Übung "Argumentation, Kommunikation, Rhetorik I"
Dr. Daniel Schmicking, Mo, 12:15–13:45 Uhr

oder

Übung "Argumentation, Kommunikation, Rhetorik II"
Dr. Daniel Schmicking, Mo, 16:15–17:45 Uhr

Kommunikation bedient sich zahlreicher Medien und findet auf verschiedenen Ebenen statt: willkürlich und unbewusst, verbal und nonverbal, laut- und schriftsprachlich, gestisch, mimisch, bildlich, analog und digital etc. Sie hat evolutionäre Wurzeln und universale kognitive Grundbedingungen, nimmt aber kulturelle und historische Ausprägungen an, die zu kommunikativen Grenzen führen. – In der wissenschaftlichen Kommunikation spielt eine kommunikative Form eine herausragende Rolle: die Argumentation. Sie ist ein dialogisches, rationales Verfahren, mit dessen Hilfe Andere von der Richtigkeit einer Aussage oder eines Standpunktes mittels weiterer begründender Aussagen überzeugt werden sollen. Dabei sind alle Beteiligten an die Rationalität dieses Verfahrens gebunden bzw. gewährleisten sie. Rationalität ist allerdings nicht auf die Anwendung logischer Regeln zu reduzieren. Fragen der Historizität, des Stils und der Diversität stellen sich auch hier. Zudem zielt ein großer Teil der alltäglichen Kommunikation mehr auf Wirkung und Überredung als auf rationale Rechtfertigung und Überzeugung. Die recht jungen Disziplinen der informellen Logik und der Neuen Rhetorik (die keinesfalls eine bloße Lehre vom „Redeschmuck“ ist) stellen feinkörnige Instrumente zur Verfügung, um diese Kommunikationsformen in Wissenschaft und anderen Feldern beschreiben und analysieren zu können. – Die Übung vermittelt einen Überblick über die verschiedenen Definitionen, Formen und Systeme der Kommunikation aus linguistischer, psychologischer und evolutionärer Perspektive und sie thematisiert den Begriff und Anspruch rationaler und persuasiver Kommunikation anhand von Theorien und Modellen aus der Argumentationstheorie, der Informellen Logik und der Neuen Rhetorik. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur methodischen Reflexion der Grundlagen von Kommunikation und Wissenschaft und leitet mittels konkreter Übungen zur Optimierung der Schlüsselkompetenz des Argumentierens an. Mehr erfahren