Das Romanische Seminar der Universität Mainz in Verbindung mit dem Studium generale lädt ein zur literarischen Matinee:
»Fra le due sponde« – Begegnung mit dem Lyriker Salvatore A. Sanna: Letteratura de-centrata o europea?
Mittwoch, 1. Juni 2005, 12.15 Uhr, P 108 (Philosophicum) Jakob-Welder-Weg 18, Campus der Universität Mainz
Salvatore A. Sanna, der Gründer der in Frankfurt a. M. ansässigen »Deutsch-Italienischen Vereinigung« und Mitherausgeber der Zeitschrift »Italienisch«, stammt aus Sardinien, wo er 1934 geboren wurde. Nach dem Studium der Germanistik und Anglistik an der Universität Cagliari war er von 1962–1998 Dozent für italienische Sprache und Literatur an der Frankfurter Universität.
Sanna, der auf eine lange Reihe zweisprachiger Publikationen zurückblicken kann, ist einer der profiliertesten Vertreter der »letteratura de-centrata«. Das Grundthema seiner Lyrik ist die besondere Stellung zwischen zwei Kulturen und Ländern, woraus sich für ihn die Mittler-Funktion ergibt. Präzise Beobachtungen deutscher und, gleichsam von außen betrachtet, italienischer Zustände verbinden sich in seinen Gedichten mit persönlichen Eindrücken und Erlebnissen, so dass ein in den europäischen Hintergrund eingebundenes, außerordentlich aufschlussreiches Zeugnis des gegenseitigen Austauschs entsteht.
Für seine Gedichtsammlung »La Fortezza dell'aria« (Turin 1995, mit einem Vorwort von Luigi Malerba) erhielt der Lyriker 1996 den Premio Pannunzio.
Die »Gesammelten Gedichte« sind unter dem Titel »Fra le due sponde – Zwischen zwei Ufern« kürzlich in italienisch-deutscher Fassung herausgegeben worden (Tübingen 2004).
Nach einer Einleitung des Herausgebers Thomas Amos wird Herr Sanna eine Auswahl seiner Texte lesen und erläutern. Themenbereiche sind: Krise in der Annäherung an Deutschland, Als Fremder zu Hause, Begegnungen/Identität, Blick auf Europa, Erinnerungen.