»Kunst – Macht – Moral« – Themenschwerpunkt des Studium generale im Sommersemester 2016
Kunst irritiert, regt zum Denken an, erfreut oder verstört – wer sich auf Kunst einlässt, kann vielfältige sinnliche Erfahrungen machen und Einsichten gewinnen. Dies gelingt, so die verbreitete Vorstellung in Moderne und Gegenwart, vor allem deswegen, weil wir Kunstobjekte als autonome Werke wahrnehmen: Innere Struktur und ästhetische Gestaltung erzeugen in Verknüpfung mit Vorwissen und Gewohnheiten des Kunstbetrachters eine Bedeutung und Bewertung.
Schon diese Sicht ist jedoch auf das Zusammenspiel mit außerkünstlerischen Bedingungen angewiesen. Hinzu kommt, dass Kunst nicht im luftleeren Raum agiert: was als künstlerisch wertvoll und schicklich gilt, ist kulturell und gesellschaftlich bestimmt. Zudem kann Kunst zum Gegenstand sowohl ökonomischer Interessen als auch politischer Interventionen und Instrumentalisierungen werden. Umgekehrt handelt Kunst auch selbst politisch, kann Machtverhältnisse thematisieren, moralische Bildung vermitteln oder weitergehende normative Fragen aufwerfen – nicht zuletzt dort, wo sie im komplizierten Geflecht kultureller Pluralität und vielfältiger Interessen weltanschauliche Grenzen überschreitet und sittliche oder religiöse Tabus verletzt.
Die interdisziplinäre Vortragsreihe thematisiert historische Entwicklungen, theoretische Konzepte und empirische Fragen rund um das Verhältnis von Kunst, Macht und Moral aus der Sicht von Kunst-, Literatur- und Kulturgeschichte, von Philosophie und Soziologie sowie von Ökonomie und Rechtswissenschaft.
Interdisziplinäre Vorlesungsreihe des Studium generale
Begleitübungen des Studium generale für Bachelor-Studierende