Interdisziplinäre Vorlesungsreihe des Studium generale
zum Themenschwerpunkt »Menschenrechte«
Öffentliche Vorlesungsreihe für alle Interessierten
Die Idee, dass allen Menschen allein aus ihrem Menschsein gleichermaßen subjektive Rechte zukommen, entstammt dem Humanismus und der Aufklärung und wird zu den bedeutendsten zivilisatorischen Leistungen gezählt. Mit dieser Herkunft ist aber zugleich auch einer der Kritikpunkte benannt: Gelten die Menschenrechte wirklich unabhängig von kulturellen Traditionen und Wertbeständen oder sind sie nur westliche Werte, gar freundliche Maskerade kolonialer Ausbeutung? Wie lassen sie sich in Zeiten kultureller Konflikte und angesichts politischer und wirtschaftlicher Zwänge rechtfertigen, vermitteln, durchsetzen?
Was genau umfassen die Menschenrechte – Schutz von bürgerlichen und persönlichen Freiheiten oder auch weitergehende Teilhabe, Bildung, Arbeit, weltweite Freizügigkeit? Und warum sollen sie eigentlich nur für Menschen gelten und nicht auch für Tiere oder Künstliche Intelligenzen? Die politische und gesellschaftliche Bedeutung der Menschenrechte ist kaum zu überschätzen; zugleich sind sie heute angesichts weltweiter Migrationsbewegungen, einer fortschreitenden Ökonomisierung vieler Lebensbereiche und einer allgemeinen Anfechtung der Verbindlichkeit von Normen wie selten unter Druck.
Die Vortragsreihe unternimmt es, die aktuelle Geltung und Infragestellung der Menschenrechte mit Beiträgen aus Philosophie, Geschichts- und Rechtswissenschaft, aus Politik- und Erziehungswissenschaft sowie aus Kulturanthropologie und Islamwissenschaft zu diskutieren.
Prof. Dr. Jan Eckel
(Inhaber des Lehrstuhls für Neuere Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte, Direktor des Seminars für Zeitgeschichte, Philosophische Fakultät, Eberhard Karls Universität Tübingen)
Menschenrechte und die Gestaltung der internationalen Ordnung im 20. Jahrhundert
Montag · 8. Mai 2017 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)
Prof. Dr. Anja Mihr
(Program Director, Center on Governance through Human Rights, Humboldt-Viadrina Governance Platform, Berlin · Substitute Professor, Franz Haniel Chair of Public Policy, Willy Brandt School of Public Policy, Universität Erfurt)
Menschenrechte im Informationszeitalter
Montag · 15. Mai 2017· 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)
Prof. Dr. Marie-Luisa Frick
(Assoziierte Professorin, Institut für Philosophie, Philosophisch-Historische Fakultät, Universität Innsbruck, Österreich)
Was bedeutet das Faktum der Wertevielfalt für den universalen Geltungsanspruch der Menschenrechte?
Montag · 22. Mai 2017· 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)
Prof. Dr. Dr. Paul Tiedemann
(Honorarprofessor, Professur für Öffentliches Recht und Europarecht, Justus-Liebig-Universität Gießen · Apl. Professor an der Özyeğin-Universität, Istanbul, Türkei · Richter a.D.)
Fichte und die Identitätstheorie der Menschenwürde
Montag · 29. Mai 2017 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)
Prof. Dr. Sabine Hess
(Professorin am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie, Vorstandsmitglied des Göttinger Centrums für Geschlechterforschung, Georg-August-Universität Göttingen)
Nach dem Sommer der Migration – Rückkehr zur Kontrolle.
Neue Grundzüge des europäischen Grenzregimes
Montag · 12. Juni 2017· 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)
Prof. Dr. Bernd Ladwig
(Professor für politische Theorie und Philosophie, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft, Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, Freie Universität Berlin)
Von Menschenrechten zu Tierrechten?
Montag · 26. Juni 2017 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)
Prof. Dr. Reza Hajatpour
(Inhaber des Lehrstuhls für Islamisch-Religiöse Studien mit Systematischem Schwerpunkt Theologie/Philosophie/Mystik, Department Islamisch-Religiöse Studien DIRS, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Islam und Menschenrechte.
Die zeitgenössischen Konzepte zu Freiheitsethos und Menschenrechten
Montag · 3. Juli 2017 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)
Prof. Dr. Sabine Carey
(Inhaberin des Lehrstuhls für Politische Wissenschaft IV, Fakultät für Sozialwissenschaften, Universität Mannheim)
Die Organisation staatlicher Gewalt:
Wie sich Regierungen der Verantwortung entziehen
Montag · 10. Juli 2017 · 18:15 Uhr · N 1 (Muschel)