Themenschwerpunkt »Wer ist Ich?« – Sommersemester 2012

Nichts ist uns vertrauter als das eigene Ich. Das Ich-Gefühl verbindet sich mit dem Bewusstsein, ein kontinuierliches, identisches Selbst zu sein. Dies führt zu drei nahe­lie­genden Fragen: Wer ist dieses Ich? Was macht mein Selbst aus? Worin besteht meine Iden­tität? Diese Fragen sind keineswegs neu. Eine Reihe faszinierender Einsichten aus der neuro­wis­sen­schaftlichen Forschung macht es jedoch unumgänglich, über alte Fragen neu nachzu­den­ken. Aus neurobiologischer Sicht gibt es keine zentrale, unteilbare Entität, die unmittelbar mit dem Ich oder dem Selbst identifiziert werden könnte. Die aktuelle Forschung geht folglich davon aus, dass sich das Gehirn ein kohärentes Modell dessen konstruiert, was mein »Selbst« aus­macht. Damit wird die frühere Sicht des Verhältnisses von Ich und Gehirn ins Gegenteil gewen­det: Es ist nicht das Ich, das sich des Gehirns bedient, sondern dieses bringt jenes hervor. Unsere Fähigkeit, »Ich« sagen zu können, beschäftigt zahlreiche Disziplinen. Die »Main­zer Universitätsgespräche« verbinden Beiträge aus unter­schied­lichen Fachdisziplinen und ver­mitteln Einblicke in die aktuellen Forschungen zum »Ich«.
Interdisziplinäre Vorlesungsreihe »Mainzer Universitätsgespräche« des Studium generale
Begleitübungen des Studium generale für Bachelor-Studierende
Weiterführende Lehrveranstaltungen der Fachbereiche