»Zukunft denken. Mythen, Mentalitäten, Prognosen« – Themenschwerpunkt des Studium generale im Sommersemester 2016
Wissenschaft macht vor (fast) nichts Halt, auch nicht vor der Zukunft. In den vergangenen Jahrzehnten haben wir einen Boom der Zukunftsforschung erlebt: Eine Disziplin, die mittels wissenschaftlicher Verfahren Belastbares über die Zukunft »in Erfahrung« bringen möchte. Von der Warte unserer Gegenwartsgesellschaft aus hat es dabei den Anschein, unser Konzept von Zukunft sei schon immer so gewesen, wie es sich heute zeigt. An dieser Zukunftsvorstellung richten wir unsere Pläne und Handlungen aus. Wir sind davon überzeugt, Zukunft nach unseren Bedürfnissen und Vorlieben gestalten zu können.
Fragen über die Zukunft versuchen wir, systematisch und an wissenschaftlichen Kriterien orientiert zu beantworten: Mit welchen Entwicklungen sehen wir uns zukünftig konfrontiert? Wie werden sich unsere Städte, der Verkehr und die von uns genutzten Energien verändern? Wie können wir auf diese Herausforderungen reagieren?
Zur Zuversicht gesellen sich auch Zweifel: Ist Zukunft tatsächlich prognostizierbar? Sind die natürlichen wie kulturellen Systeme hierfür nicht viel zu komplex? Wie gehen wir mit negativen Folgen unseres Gestaltungswillens um? Blickt man in die Vergangenheit oder in andere Kulturen, wird deutlich, dass unser Umgang mit der Zukunft historisch wie kulturell nicht universal ist. – Die skizzierten und weitere Aspekte des Zukunftsdenkens werden in unserer Vorlesungsreihe aus der Perspektive verschiedener Disziplinen erörtert.
Interdisziplinäre Vorlesungsreihe »Mainzer Universitätsgespräche« des Studium generale
Begleitübungen des Studium generale für Bachelor-Studierende