Zimmermann, Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard – Vortragsexposé – Wintersemester 2019/2020

Mainzer Universitätsgespräche
"Spaß verstehen – Forschung zu Lachen und Humor"


Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Zimmermann

Professor für Klassische Philologie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Spott, Kritik und Politik.
Formen des Komischen im 5. Jahrhundert v. Chr.

Dienstag, 19. November 2019, 18:15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)

Die griechische Komödie des 5. Jahrhunderts v. Chr., für uns vertreten durch die elf erhaltenen Stücke des Aristophanes, aber auch durch eine Vielzahl von Fragmenten verschiedenen Umfangs bezeugt, unterscheidet sich nicht nur vom Lustspiel der Neuzeit, sondern auch von der komischen Dichtung der Griechen und Römer seit dem Hellenismus.
In dem Vortrag wird an einigen ausgewählten Beispielen aus dem Werk des Aristophanes, aber auch seiner nur in Fragmenten erhaltenen Zeitgenossen in die Besonderheit dieser Komödienform eingeführt, die sich durch unzensierten Spott und Derbheit bis hin zur Obszönität, aber auch durch eine feinfühlig, im Gewand der Parodie vorgebrachte Analyse der ′erhabenen′ literarischen Gattungen auszeichnet. Die Komödien des 5. Jahrhunderts sind nicht verständlich, wenn man die historische und politische Lage ihrer Aufführungszeit ausblendet. Deshalb wird der Vortrag die politischen Zustände, aus der die Komödien ihren Witz ziehen, in die Darstellung einbeziehen.

Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Zimmermann studierte in Konstanz und London Klassische Philologie und Alte Geschichte. Nach der Promotion (1983) und Habilitation (1988) lehrte er als Assistenzprofessor an der Universität Zürich und als Ordinarius an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit 1997 ist er an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg tätig. Er ist ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der Academia Europaea und korrespondierendes Mitglied der Accademia Rovere­tana degli Agiati und der Akademie von Athen sowie Ehrendoktor an der Aristoteles-Universität in Thessaloniki. Von 2001–2011 war er Landesvorsitzender und von 2011–2015 Bundesvorsitzender des Deutschen Altphilologenverbandes. Seine Forschungsschwerpunkte sind die griechische Literatur der archaischen und klassischen Zeit, besonders die dramatischen und lyrischen Formen, sowie die Rezeption der antiken Literatur in der Neuzeit.

Nächster Vortrag in dieser Reihe:
PD Dr. Johannes Breuer

(Akademischer Oberrat, Arbeitsbereich Klassische Philologie, Institut für Altertumswissenschaften,
Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Darf man darüber Witze machen? Zum Humor am Ende der römischen Republik
Dienstag, 26. November 2019, 18:15 Uhr, Hörsaal N 1 (Muschel)